Kaninchen & Meerschweinchen:

 

So bleiben sie länger gesund!

Kaninchen und Meerschweine sind Grasfresser und von Natur aus an das Kauen faseriger Futter (Gras, Heu, Blätter) angepasst. Ihre Zähne zeichnen sich durch ein kontinuierliches, lebenslanges Weiterwachstum aus. Damit wird, in Abhängigkeit vom Abrieb durch das Zerkauen des Futters des Futters, für stets scharfe Zähne gesorgt. Das Zahnwachstum ist erheblich: pro Woche wachsen die Zähne beim Kaninchen etwa 2-3 mm, das macht fast 5 cm im Vierteljahr! Beim Pferd wachsen die Zähne nur 3 mm pro Jahr.

Wenn es jedoch, etwa durch eine angeborene Fehlstellung oder durch eine falsch zusammengesetzte Fütterung (mit zuwenig Faseranteil) zu einem Missverhältnis von Zahnwachstum und Zahnabrieb kommt, können sich Form und Richtung der Zähne krankhaft verändern und es entstehen scharfe Zahnhaken, die in Zunge und Backentaschen schneiden. Dieser Schmerz verhindert gründliches Kauen, die Tiere sabbeln und spucken unzerkautes Futter aus. Im Endstadium wird durch Verletzung der Zunge das Schlucken ganz unmöglich, die Tiere magern ab und verhungern schließlich vor ihrem Futter!

Sobald eine Kaustörung festgestellt wird, sollten die Tiere unverzüglich tierärztlich
untersucht werden!

Jeder Fastentag schwächt die empfindlichen Tiere und verschlechtert die Behandlungsaussichten. So muss trotz moderner Behandlungsmethoden mit bis zu 30% Todesfällen bei zahnkranken Meerschweinen gerechnet werden.

Zur Früherkennung von Zahn- und Darmstörungen sollten Kaninchen und Meerschweine deswegen regelmäßig gewogen werden.

Auch bei sorgfältiger Untersuchung können nur etwa 50% der vorhandenen Zahnveränderungen am unbetäubten Tier festgestellt werden. Deshalb muss häufig eine Untersuchung in Kurznarkose, eventuell in Verbindung mit einer Röntgenuntersuchung, durchgeführt werden.

Die Behandlung der fehlgewachsenen Zähne darf nicht einfach durch "Abkneifen" erfolgen, sondern sollte in einer Kurznarkose sorgfältig und winkelgerecht mit der Diamant-Zahnarztfräse durchgeführt werden. Nur so lassen sich langfristige Erfolge erzielen, ohne dass es zu Wurzelentzündungen oder gefährlichen Zahnsplitterungen mit Wurzelvereiterungen kommt.