Die chronische Niereninsuffizienz

 

- kann mein Hund / meine Katze  davon betroffen sein?

Ihr Haustier ist mittelalt bis alt? Dann ist es relativ wahrscheinlich, dass die Nierenfunktion Ihres Tieres sich schleichend und unmerklich verändert hat.

Im Laufe des normalen Alterungsprozesses kommt es insbesondere in dem wichtigen Entgiftungsorgan Niere zur langsamen Funktionsminderung, die dem Tier lange Zeit nicht angemerkt werden kann. Auch mittels herkömmlicher Bestimmung einiger „Nierenwerte“ (Harnstoff, Kreatinin) aus dem Blut des Patienten kann erst eine mittel- bis hochgradige Funktionsminderung (Insuffizienz) der Nieren festgestellt werden, da bis zu einer 60- bis 70-prozentigen Funktionsminderung diese Werte im Normalbereich gehalten werden! Das ist auf die ausgeprägte Kompensationsfähigkeit des Nierengewebes zurückzuführen: wenn eine Niere nicht mehr arbeitet, so kann die andere Niere die Filtrationsarbeit komplett übernehmen, bei beidseitiger teilweiser Einschränkung wird das gesunde Restgewebe beider Organe entsprechend mehr gefordert.

Das funktioniert allerdings nur bis zu einem bestimmten Grad. Ab dieser kritischen Grenze kommt es dann zum (messbaren) Anstieg der harnpflichtigen Substanzen im Blut, es folgen erste - auch für den Besitzer - sichtbare Krankheitszeichen. Das sind beispielsweise vermehrtes Trinken, Appetitlosigkeit, stumpfes Fell, strenger Geruch aus dem Fang (evtl. nach Ammoniak oder Urin). Die durch den Tierarzt mit Hilfe der Nierenwerte gestellte Diagnose „chronische Niereninsuffizienz“ befindet sich zu diesem Zeitpunkt meistens in einem Stadium, in dem eine Therapie nur noch von eingeschränktem Erfolg sein kann.

Außerdem besteht die Möglichkeit, eine genaue Messung der Filtrationsfähigkeit der Nieren vorzunehmen mit Hilfe eines Tests, der auch  in der Praxis durchgeführt werden kann. Dazu wird nach einer ersten Blutentnahme ihrem Tier eine ungiftige Substanz verabreicht, deren Ausscheidung durch die Nieren in bestimmten Zeitabständen mittels erneuter Blutentnahmen bestimmt wird. Die Messung wird vom Labor vorgenommen, das Ergebnis ist eine Prozentangabe der Referenzwerte für die so genannten „Kreatinin-Clearance“ Ihres Tieres.

Auf diese Weise kann eine Einschränkung der Nierentätigkeit in einem frühen Stadium aufgedeckt werden, noch bevor die Nierenwerte (Harnstoff und Kreatinin) ansteigen. Entsprechend kann mit einer Therapie begonnen werden, bevor es zu klinischen
(für Sie sichtbaren) Symptomen kommt, das Leben Ihres Haustieres kann unter Umständen deutlich verlängert werden.

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