Myiasis (Fliegenmadenbefall)  beim Kaninchen

 

In den Sommermonaten kommt es häufig zu einem Befall mit Fliegenmaden beim Kaninchen. Vor allem betroffen sind Tiere mit chronischem Durchfall bzw. Verletzungen. Fliegen legen ihre Eier in die kotverschmierten bzw. wunden Bereiche, aus diesen schlüpfen in sehr kurzer Zeit Maden, die damit beginnen, das Tier anzufressen. Nur bei frühzeitigem Erkennen der Situation kann diesen Tieren noch geholfen werden.

Kaninchen und auch Meerschweinchen sollten deshalb im Sommer mindestens einmal, besser zweimal am Tag hochgenommen und genau auf Fliegeneier untersucht werden. Wenn man den Verdacht hat, sofort unter warmem Wasser gründlich abspülen. Grundsätzlich müssen Tiere mit bekannten Durchfallproblemen täglich gesäubert werden, damit die Fliegen keinen Angriffspunkt bekommen.

Achten Sie bei ihren Tieren auch auf das Verhalten. Wenn das Kaninchen oder Meerschweinchen sich extrem ruhig verhält, könnte ein Madenbefall vorliegen. Die Maden sondern beim Fressen schmerzstillende Substanzen ab, so dass die Tiere sich nicht wehren, indem sie sich vermehrt putzen oder Unruhe zeigen.

Wenn Sie einen Madenbefall feststellen, suchen Sie möglichst umgehend einen Tierarzt auf, damit dem Tier frühzeitig geholfen werden kann. Sobald die Maden sich in die Körperhöhlen eines Tieres gefressen haben, bleibt leider nur noch die Euthanasie als Therapie.

Des weiteren ist bei Kaninchen darauf zu achten, dass sie im Sommer immer schattige, kühle Rückzugsmöglichkeiten haben, da sie sehr hitzeempfindlich sind und schon bei Temperaturen um 24 °C einen Hitzeschock erleiden können. Wenn sehr hohe Außentemperaturen herrschen, ist es besser die Tiere in kühle Räume zu verbringen und erst abends rauszulassen.

Sollte ein Kaninchen auf der Seite liegen und stark hecheln, muss es sofort mit nassen kalten Tüchern bedeckt werden und zum Tierarzt gebracht werden.