Freund und Helfer

Darf es ein Hund sein?

Was ist zu beachten?

Der Hund ist das älteste Haustier. Bisher haben wir angenommen, dass sich vor ca. 12.000 Jahren der Wolf, als Stammvater unseres Hundes, und unsere menschlichen Urahnen einander genähert haben. Einige neuere genetische Untersuchungen sagen aus, dass die Domestizierung des Hundes schon vor 100.000 Jahren begann. Wichtig ist für unsere heutige Mensch-Hund-Beziehung, dass wir nicht vergessen, dass in unseren Hunden immer noch ein Teil Wolf steckt!

Wer denkt schon daran, wenn er mit seinem frisch gebadeten, gefönten und gestylten Malteser abends vor die Tür geht, dass er 70% Restwolf an der Leine hat?

Hier fängt der Irrtum, dem wir Menschen immer wieder erliegen, an. In den vielen Jahrhunderten haben wir den Hund immer mehr vermenschlicht - und glauben, dass er genauso denkt und handelt wie wir.

Seine Instinkte und die daraus resultierenden Handlungen entsprechen aber größtenteils noch seinem Stammvater Wolf. Er ist ein soziales Säugetier, das in Sozialverbänden leben muss! Er muss Rollen übernehmen und sich in „Rangordnungen“ einordnen können.

Er braucht Aufgaben und eine Rangposition, die wir Menschen ihm zuweisen sollen.

Je heimischer der „Wolf“ im Haus wurde, desto mehr wurde der Mensch sein Sozialpartner, und der Hund wurde zum Haushund.Bis vor 50 oder 100 Jahren hatte der Hund noch Aufgaben und war kein reiner Spaß- und Spielgefährte. Er musste das Haus und den Hof bewachen, Herden hüten, bei der Jagd helfen, und dafür hatte der Mensch hoch spezialisierte Rassen selektiert und gezüchtet.

Heute hat der Hund meistens den ganzen Tag keine Aufgabe, er liegt mehr oder weniger gelangweilt, teilweise als Luxus- bzw. Prestigeobjekt herum, dient zur Belustigung und zum Zeitvertreib des Menschen. Einige sind Sportgeräte geworden.

Das Treiben und Handeln des Wolfes war und ist von Sexualität zur Erhaltung der Art, Jagdtrieb (Hunger) und Revierverteidigung geprägt, wie bei allen Säugetieren.

Ebenso ist es bei unserem Haushund!

Dieses Streben birgt bei unserem unterbeschäftigten Hund in einer immer reizärmeren Umwelt mit/für seinen unwissenden Sozialpartner und Besitzer Probleme.

Diese werden, wenn der Besitzer nicht gegensteuert, indem er den Hund beschäftigt und ihm täglich klarmacht, dass er in der Rangordnung der Familie die unterste Stufe - noch hinter dem Wellensittich - hat, zu Verhaltensproblemen. Die Ursache ist meist der Mensch!