Wo kommen all die Würmer her?

Dass sich frei laufende Hunde und Katzen beim Stöbern und Schnuppern immer wieder mit Wurmeiern infizieren können, ist für jeden von uns einleuchtend. Da die Würmer nicht nur dem Tier schaden, sondern auch manche für Menschen infektiös sind, ist es wichtig regelmäßig Wurmkuren zu verabreichen.

Wie oft entwurmen?

Neu angeschaffte Hunde- und Katzenwelpen:

sollten bis zum Alter von einem halben Jahr alle drei bis vier Wochen entwurmt werden, möglichst mit unterschiedlichen Wurmmitteln, um einer Resistenzbildung vorzubeugen. Erwachsene Tiere werden mindestens viermal im Jahr entwurmt, unter besonderen Umständen (Kleinkinder, immunsupprimierte Menschen) aber auch öfters. Bedenken Sie: Wurmkuren sind nicht teuer, sie sind nicht schädlich (Würmer dagegen schon!) und Hand aufs Herz: Wer wäscht sich schon jedes Mal die Hände, nachdem er sein Tier angefasst hat?

Und wie sieht es aus, wenn man sein Tier ausschließlich in der Wohnung hält und alles, aber auch alles für eine super hygienische Haltung tut? Auch dann wird Ihr Hund oder Ihre Katze von Zeit zu Zeit Würmer haben. Und das funktioniert so:

Die Welpen können sich schon während der Trächtigkeit infizieren oder nehmen mit der Muttermilch mikroskopisch kleine Vorstufen der Spulwürmer, die sog. Larven auf. Larven sind ein Entwicklungsstadium zwischen dem Wurmei und dem fertigen Wurm. Diese Wurmlarven gelangen mit der Milch in den Körper der Katzen- und Hundewelpen, verteilen sich im ganzen Organismus, in die Lunge, in Muskelgewebe, Darm etc. Dort entwickeln sie sich zum erwachsenen Wurm von denen manche mit dem Kot ausgeschieden werden. Nur diese können Sie direkt, d.h. ohne Mikroskop, sehen. Wurmeier oder andere Entwicklungsstadien dagegen sind nicht mit dem Auge sichtbar und können nur durch eine Kotuntersuchung festgestellt werden.

Da Mäuse und Flöhe Bandwurmüberträger sind, muss bei Mäusefängern und bei Tieren mit Flohbefall mit einer Infektion durch Bandwürmer gerechnet werden. Gewöhnliche Bandwürmer sind 0,5 bis 1,5 m lang und sie fressen dem Wirtstier wertvolle Futterinhaltsstoffe weg, die dem Hund oder der Katze dann fehlen. Trotz vermehrten Appetits beobachtet man keine Gewichtszunahme und das Fell kann struppig und glanzlos sein.

Was ist also konkret zu tun?

Katzen- und Hundewelpen entwurmen:

ab der 2. Lebenswoche im zweiwöchigen Abstand bis zwei Wochen nach dem Absetzen gegen Spulwürmer und Hakenwürmer

bis zu einem Alter von einem halben Jahr im Abstand von vier Wochen

Bei Flohbefall oder sonstigem Verdacht auf Bandwürmer ist auch gegen diese zu behandeln.

Erwachsene Tiere entwurmen:

Routinemäßig viermal im Jahr mit einem Breitbandanthelmintikum (= Wurmmittel, das alle gängigen Wurmarten im Erwachsenenstadium erfasst)

Und natürlich muss unbedingt entwurmt werden, wenn Wurmbefall festgestellt worden ist.

Frei laufende erwachsene Katzen sollten in der "Mäusesaison" alle sechs Wochen eine Bandwurmkur erhalten.

Merken!

Bei Hündinnen sollten zwei der jährlichen Wurmkuren mit den Läufigkeiten zusammenfallen, da in dieser Zeit der erhöhte Östrogenspiegel der Tiere die im Körper ruhenden Wurmlarven aktiviert, so dass die Wurmkur jetzt besonders effektiv wirken kann.

Um infektiöse Wurmstadien in der Umwelt zu verringern wird eine regelmäßige tägliche Beseitigung von Hunde- und Katzenkot empfohlen und eine Entsorgung über den Hausmüll angeraten.