Toxoplasmose

Immer wieder stellt sich bei schwangeren Katzenbesitzerinnen die Frage, ob durch ihre Katze die Gefahr einer Übertragung dieser Erreger bestehen könnte. Dieses Merkblatt soll einige wichtige Aspekte aufzeigen und Ihnen die Angst nehmen. Nein, Ihre Katze muss   n i c h t   abgeschafft werden!

Was ist „Toxoplasmose“?

Die Krankheit wird ausgelöst von einem einzelligen Parasiten namens „Toxoplasma gondii“. Er kommt bei den Nutz- und Wildtieren, die wir gelegentlich essen vor, ebenso bei Katzen Beim erwachsenen Menschen, der zudem ein intaktes Immunsystem hat, verläuft die Infektion meist ohne dass es der/die Betreffende bemerkt.

Ist aber das Immunsystem geschädigt (z. B. wegen einer Krankheit, einer HIV-Infektion oder einer Chemotherapie), haben die Erreger leichteres Spiel. Sie befallen dann vor allem Nervenzellen und Lymphbahnen. Mattigkeit, Fieber, Entzündungen der Lymphbahnen und der Nerven bis hin zur Gehirnentzündung (Enzephalitis) sind die Folge. Normaler Weise wehrt das Immunsystem die Toxoplasmen nach einer Weile ab. Dann bilden sich „Überlebensstadien“ aus, die sich im menschlichen Körper (oder auch im Tierkörper, den wir als Fleisch essen könnten)  verkapseln. Hat ein Mensch ein Mal einen Toxoplasmenangriff überstanden, bleibt er normaler Weise sein Leben lang immun. Dies ist messbar durch das Vorhandensein von Abwehrstoffen im Blut, den Antikörpern.

Besonders problematisch wird es, wenn sich eine Schwangere, die bisher keine Toxoplasmeninfektion durchgemacht hat, bis etwa zur 24. Schwangerschaftswoche mit den Parasiten ansteckt. Denn dann können die Erreger entweder eine Fehlgeburt auslösen oder auf das ungeborene Kind übergehen. Die Folgen sind vor allem schwere, bleibende Gehirnschäden und Augenerkrankungen bis hin zur Blindheit.

Wie infiziert sich ein Mensch mit Toxoplasmen?

Die wichtigste Infektionsquelle ist rohes oder ungenügend erhitztes Fleisch, denn unsere Fleisch liefernden Nutztiere beherbergen Vorstufen der Erreger, so genannte Zysten, die sich im menschlichen Organismus weiter entwickeln. Die Gefahr geht also aus von z.B. Mett(-brötchen), nicht durchgebratenem Steak oder auch so genannter „Rohwurst“, also Salami, Mettwurst etc. Durch das vollständige Erhitzen von Fleisch aber werden die Zysten abgetötet.

Ein weiterer wichtiger Weg, sich mit Toxoplasmen zu infizieren ist der Kontakt mit Ausscheidungen von befallenen Tieren. Dies geschieht vor allem unbewusst beim Arbeiten mit Gartenerde (Kaninchen- oder anderer Wildtierkot) oder durch versehentliches Berühren von Katzenhinterlassenschaften, auch denen aus dem Katzenklo. Denn auch Katzen infizieren sich über ihre Fleischmahlzeiten, wenn sie rohes Fleisch oder Mäuse fressen.